Vom Diener zum König

koenigspaare2012Buldern. Eine ruhige Hand und gutes Zielwasser hatten die Schützen der Schützenbruderschaft St. Johanni Buldern. In Rekordzeit wurde der hölzerne Vogel am Sonntag von der Stange geholt. Der scheidende Vogelkönig Markus Große Verspohl hatte gleich mit dem ersten Schuss den Kopf erwischt, direkt danach fiel der rechte Flügel. Und als sich der Vogel dann nach wenigen Schüssen auch schon drehte, verließen die ersten Schützen vorsichtshalber schnell wieder den Schießkreis.

Dann trat Guido Jahnke ans Gewehr. Und mit dem 33. Schuss fiel der letzte Rest des Vogels um 16.15 Uhr von der Stange. „Ich freue mich, dass es gleich im ersten Anlauf geklappt hat. Die Schützenbrüder haben sehr gut vorgelegt“, sagte Jahnke begeistert. Als Königin wählte der neue Regent seine Ehefrau Silke.

Am Samstag hatte es beim Sternschießen ebenfalls einen Alleingang gegeben. Diener Michael Püth nahm den Stern ins Visier. Zwischenzeitlich schien sich ein Duell mit Jan Schulze Limberg anzubahnen, doch dieser ließ Püth den Vortritt. Mit dem 36. Schuss fiel der Stern dann zu Boden. „Ich habe mir im vergangenen Jahr schon ein Duell mit Alexander Rademacher geliefert. Vor ein paar Wochen habe ich dann spontan entschieden, es noch einmal zu versuchen“, sagte Püth. Zur Sternkönigin ernannte der neue Regent Kerstin Meurer. Mit einer großen Polonaise zogen die neuen Königspaare dann am Abend ins Festzelt ein und feierten bis in die frühen Morgenstunden.

Begonnen hatte das Fest mit einem gemütlichen Abend für alle Bulderaner am Freitag. Am Samstag trat ein stattlicher Schützenzug an und marschierte durch das Dorf zum Spiekerplatz. Dort stand neben dem Fahnenschlag auch schon einmal die Nationalhymne auf dem Programm. Der Junggesellenzug hatte diese gefordert, um sich auf das EM-Spiel am Abend schon einmal einzustimmen.

Das Spiel wurde am Abend im Zelt übertragen, und so konnten die Schützen sich bereits zu Beginn des Festballs über viele Besucher freuen. „Die Übertragung ist gut angenommen worden“, sagte der Vorsitzende Stefan Ricker. Nach Schlusspfiff fanden sich immer mehr Besucher im Festzelt ein und zum Ständchen für die Majestäten war das Zelt voll. „Es war ein toller Abend mit einer super Stimmung, und die Band hat nach dem Fußballspiel alles gegeben“, so Ricker.

Bei der Festmesse am Sonntagmorgen überraschten die Schützen dann Pfarrer Ferdinand Hempelmann. Dieser hatte in einem Brief darum gebeten, dass jeder Schütze eine Blume mit in die Messe bringen sollte. Dem Wunsch kamen die Schützen nach, und so stapelten sich am Ende unzählige Blumen auf dem Altar der St.-Pankratius-Kirche. Mit dem traditionellen Frühschoppen klang das Schützenfest 2012 bei fröhlicher Stimmung aus.

VON PATRICK HÜLSHEGER

Dülmener Zeitung